Gut zu wissen! Erweiterte Impfempfehlung

Junge Familie, Frau mit Baby im Arm, Mann umarmt beide
Das Immunsystem von Babys und Kleinkindern ist noch nicht vollständig ausgereift, daher sind sie besonders anfällig, an Meningokokken zu erkranken.

(ak-o) Das Immunsystem von Babys und Kleinkindern ist noch nicht vollständig ausgereift, daher sind sie besonders anfällig, an Meningokokken zu erkranken. Zwar sind Meningokokken-Erkrankungen sehr selten, sie können aber schwerwiegende Folgen haben und innerhalb kurzer Zeit lebensbedrohlich werden.

Frühzeitiger Schutz ist möglich

Deshalb wird ein frühzeitiger Schutz gegen Meningokokken von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Während der jährlich stattfindenden Welt-Impfwoche der World Health Organization (WHO) werden Eltern darauf aufmerksam gemacht, dass es Krankheiten gibt, die durch Impfungen vermeidbar wären. Dazu zählen durch Meningokokken-Bakterien ausgelöste Erkrankungen. In zwei Dritteln der Fälle kann es zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) und in einem Drittel der Fälle zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommen. Beide Erkrankungen können aber auch gleichzeitig auftreten. In 10 bis 20 Prozent der Fälle kommt es anschließend zu Komplikationen wie Krampfanfällen oder Taubheit, bei Kindern gegebenenfalls auch zu Entwicklungsstörungen. Zu möglichen langfristigen Folgen bei septischem Verlauf zählen der Verlust von Gliedmaßen und Vernarbungen. Trotz intensivmedizinischer Versorgung versterben bis zu 10 Prozent aller Patient*innen.

Schneller Verlauf tückisch

Die Erkrankungen beginnen oft mit ungenauen und grippeähnlichen Symptomen. Bei Säuglingen und Kleinkindern können die Beschwerden weniger deutlich sein. Bei einer Hirnhautentzündung sind Erbrechen und Nackensteifigkeit möglich, aber auch Symptome wie Reizbarkeit, Schläfrigkeit und Krampfanfälle. Bei septischen Verläufen kommt es zu Hauteinblutungen und Blutdruckabfall. Die anfangs häufig unklaren Anzeichen erschweren eine rechtzeitige Diagnose. So vergeht wertvolle Zeit. Dabei ist eine sofortige Behandlung mit Antibiotika lebenswichtig und jede Minute zählt.

Erweiterter Schutz von der STIKO empfohlen

Die STIKO hat ihre Impfempfehlung für den Schutz vor Meningokokken kürzlich erweitert. Bisher stand nur die Impfung gegen Meningokokken C als Standardimpfung im Impfkalender. Für einen bestmöglichen Schutz wird nun auch die Meningokokken-B-Impfung standardmäßig empfohlen, denn Meningokokken B sind mit etwa 62 Prozent für die meisten Erkrankungen verantwortlich. Beide Impfungen sollten frühestmöglich bei Babys und Kleinkindern durchgeführt werden. Eltern älterer Kinder sollten sich auch über Nachholimpfungen informieren. Zusätzlich möglich ist die ACWY-Impfung, welche vor allem bei Reisen empfohlen wird. Eltern sollten ihre Kinderärztin bzw. ihren -arzt jetzt auf die unterschiedlichen Meningokokken-Impfungen ansprechen und nach einer Empfehlung fragen. Weitere Informationen unter www.meningitis-bewegt.de.

Quelle: AkZ Presse
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